Rezension zu "Das Gegenteil von Hasen"

(Selbstkauf)

 

Daten:

 

Titel: Das Gegenteil von Hasen

Autorin: Anne Freytag

Verlag: heyne>fliegt

Seitenanzahl: 416

Preis (Hardcover): 17,00€

Erscheinungsdatum: 25.05.2020

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

 

Inhalt:

Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben. Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

 

Meine Meinung:

Ich habe schon einige von Anne  Freytags Büchern gelesen, aber noch nie hat mich eine Geschichte von ihr, oder besser gesagt je ein Buch, so umgehauen. Genau sagen, wieso ich dieses Buch so toll fand, kann ich glaube ich gar nicht. Wahrscheinlich lag es daran, dass es so unglaublich echt war und ich die Geschichte bis zur letzten Seite einfach gefühlt habe. Es hat mir sehr viel gelernt, wie die Tatsache, dass es gar nicht in einem Buch darum gehen muss, was aus den Charakteren wird, sondern teilweise nur darum, wieso sie jetzt in diesem Moment so handeln. Und das wurde mir vor allem auf den letzten Seiten klar, denn dort stellte sich erst alles heraus. Und als ich schließlich das Buch beendet hatte, stiegen mir sofort so viele weitere Fragen in den Kopf. Aber dann dachte ich mir, komm, lass die Charaktere los, sie werden ihren Weg schon finden. Und dass ich so gefühlt habe, macht dieses Buch ganz besonders.

Mir hat vor allem gut gefallen, aus wie vielen Sichtweisen die Geschichte erzählt wurde. Es wurde von einem Charakter zum Anderen gesprungen und eigentlich hätte ich das nervig finden müssen, aber das hat dieses Buch noch lebendiger gemacht. Alles war auf eine gewisse Weise miteinander verkoppelt und würde man mich fragen, wer mein Lieblingscharakter war, könnte ich nicht antworten. Am Anfang habe ich zwar immer wieder zwischen Julia und Linda hin -und hergeschwankt, doch beide sind auf ihre eigene Art so unterschiedlich und bewundernswert, dass ich irgendwann aufgehört habe. Vor allem am Ende, als man etwas mehr von Marlene und Leonard erfahren hat, konnte ich gar nichts mehr sagen. Denn ehrlich gesagt hatte ich auch etwas Mitleid mit den beiden. Edgar war auch ein sehr spezieller Charakter, der mir aber dennoch sehr gefallen hat. 

Wenn ihr euch den Inhalt der Geschichte durchgelesen habt, wisst ihr sicherlich, dass Julia eine Art Tagebucheinträge über sich und auch bestimmten Personen geschrieben hat, die dann plötzlich veröffentlicht wurden. Und die Person, die das war (ich nenne sie an dieser Stelle nicht, denn das würde das Buch spoilern) konnte ich sogar verstehen. Ich konnte jeden einzelnen Charakter verstehen und seine Handlungen nachvollziehen. Und deswegen ist dieses Buch glaube ich mein Lieblingsbuch geworden. Hinzu kommt natürlich der atemberaubende Schreibstil von Anne Freytag  und auch die Idee und Umsetzung. Aber vor allem liegt es an den Gefühlen und Gedanken der einzelnen Charaktere und der Echtheit, die dieses Buch hergibt. Diese Geschichte wird für immer in meinen Erinnerungen bleiben und ich bin dankbar dafür, sie gelesen zu haben.

 

Fazit:

Ehrlich gesagt glaube ich, dass dieses Buch gar nicht mal so vielen gefallen würde. Mich hat hat es aber so sehr berührt, dass ich nun endlich sagen kann, ich habe ein Lieblingsbuch. Deswegen gebe ich 5/5 Sternen.